Gewinner Enspire Award 2015
Solarmodul in afrikanischem Dorf

Die Stiftung Solarenergie

Der Sieger des Enspire Award 2015 ist die Organisation Stiftung Solarenergie. Das Gewinnerprojekt überzeugte im Besonderen durch sein gleichermaßen ganzheitliches, umfassendes und nachhaltiges Konzept.

Den Projektbericht zur solaren Ausrüstung der Gesundheitsstation im Solardorf Chbar Chros in Kambodscha, finden Sie hier.

Die in diesem Jahr fünfzehn eingereichten, vollkommen unterschiedlichen Projekte, waren nahezu ausschließlich von hoher Qualität, weshalb es der Fachjury bestehend aus Prof. Dr. Maike Sippel, Fakultät Bauingenieurwesen der HTWG Konstanz, Rosa Hemmers, Vorsitzende des Grüner Strom Label e.V., und Dr. Franz Alt, Journalist, Fernsehmoderator und Buchautor sehr schwer fiel, den Preisträger auszuwählen.

Ausgangslage

Bereits seit 2004 engagiert sich die Stiftung Solarenergie durch die aktive Förderung von solarer Energie in ländlichen Regionen verschiedener Entwicklungsländer, um dort die gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben und die Armut zu lindern. Seit 2015 ist die Organisation gemeinsam mit der kambodschanischen NGO „CamKids“ erstmals in Kambodscha aktiv. Im Projektdorf Chbar Chros, das fernab bekannter Tourismusgebiete liegt, lebt die kambodschanische Bevölkerung ohne Strom, weit unter der Armutsgrenze und ohne Chance auf eine soziale und finanzielle Weiterentwicklung.

Solardach auf Hütte in Kambodscha

Stromgeneratoren, die mit teurem, aus dem Ausland importiertem Diesel angetrieben werden, sind momentan die einzige, aber sehr kostenintensive und stark gesundheits- und klimaschädliche Möglichkeit Strom zu beziehen. Deshalb hat sich die Stiftung Solarenergie die Förderung von nachhaltiger, kostengünstiger und klimafreundlicher Sonnenenergie im sonnenreichen Kambodscha zur Aufgabe gemacht.

Projektbeschreibung

Das Projekt der Stiftung Solarenergie versorgt nicht isoliert einzelne Gebäude mit solarer Energie, sondern schrittweise sowohl private Haushalte, als auch öffentliche Einrichtungen mittels einfachster Technik. Nebst den Gebäuden sollen des Weiteren solare Wasserpumpen, Anlagen zur Wasserdesinfektion und Straßenlampen installiert werden. Auf diese Weise soll in Chbar Chros so letztlich das erste, ganzheitlich mit solarer Energie ausgestattete Dorf Kambodschas entstehen.

Inspektion der neuen PV-Anlage in afrikanischer Schule

Um den nachhaltigen Erfolg des Projekts zu garantieren, werden die Dorfbewohner von Beginn an in das Projekt mit einbezogen: Einerseits werden vor Ort lokale Solartechniker ausgebildet, um die Anlagen nach Inbetriebnahme zu warten und zu reparieren. Darüber hinaus refinanzieren die Einwohner Teile der hohen Investitionskosten mit einer monatlich entrichteten Pauschale, die von der Stiftung Solarenergie gemeinsam mit einer eigens gegründeten Dorfverwaltung eingesammelt und verwaltet wird.

Preisgeld

Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro nutzt die Stiftung Solardorf zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Chbar Chros. Die örtliche Gesundheitsstation ist für die Menschen aus der Region um das Projektdorf die Grundlage der medizinischen Versorgung. Mangels Licht ist eine solche zum jetzigen Zeitpunkt nach Einbruch der Dunkelheit nahezu unmöglich. Durch die Versorgung der Station mit solarem Strom kann dies geändert werden. Darüber hinaus kann dem medizinischen Personal die Arbeit dank Klimaanlagen oder Ventilatoren erleichtert werden und durch solarbetriebene Kühlschränke besteht die Möglichkeit einer sachgerechten Aufbewahrung von Medikamenten und Impfstoffen.